„Die Uhr tickt“, sagt Wacker und hebt eine Augenbraue. Die rechte, er kann es nur mit der rechten. Selbst wenn er versucht, die linke Braue zu heben, bewegt sich nur die rechte. Aber immerhin. Nur ein Viertel aller Menschen kann willentlich die linke oder rechte Braue unabhängig von der anderen hochziehen. Wacker ist einer von ihnen.
Eine handwarme Stille steht im Raum. Der Staub auf dem Schweigen hängt lose herab.
„Und was machen wir jetzt?“, frage ich. Die Zeit weitet sich ins Unbehagen und erschöpft sich in den nächsten Zustand.
„Schnell sein“, sagt Wacker und beantwortet die Frage nur mit einem Wie. Das Was lässt er unbeantwortet. Vielleicht weiß er es auch nicht. Vielleicht ist er genauso von Müdigkeit durchzogen wie eine Gesellschaft, die ins Stocken geraten ist.
Ich nicke. Ohne Punkt und Komma. Hinter meinen Augen liegt ein Gewirr von bemoosten Anstrengungen. „Gut“, sage ich, als wäre ich überzeugt.
Vielleicht reicht es ja schon schnell zu sein, denke ich. Vielleicht braucht es gar kein Ziel, keinen Plan.
„Na dann.“ Wacker schlägt sich mit beiden Händen auf die Schenkel und holt tief Luft. Bleibt aber sitzen. Atmet wieder aus. Säubert mit dem rechten Daumen das Glas seiner Uhr. Als würde das Klarheit bringen. Vermutlich ersetzt es nur einen alten Fettschleier durch einen neuen. Aus seinem Gesicht entweicht ein schwaches Atmen und strömt im Zickzack durch das Warum der Umgebungswirklichkeit.
Wie spät es ist, will ich Wacker gerne fragen, aber ich weiß es selbst. Es gibt viele Möglichkeiten, wieder bei Null anzufangen.
„Die Uhr tickt“, sagt Wacker. Ich nicke ohne Punkt und Komma.